
Unterstufe des Weikersheimer Gymnasiums trifft echte Schriftstellerin
10. April 2025
STADTRADELN / SCHULRADELN – mach mit :)
16. Mai 2025Vom 06.04. bis zum 11.04.2025 fand die diesjährige Studienfahrt der Lateinklasse der 10er nach Rom statt. Wir, 12 Schüler, Herr Hamm und Frau Stuka, trafen uns am Sonntagnachmittag in Weikersheim, von wo wir mit Elterntaxis nach Steinach zum Bahnhof und anschließend mit dem Zug nach München fuhren. Ab München ging spät abends ein Flixbus bis nach Rom. Dort kamen wir dann vormittags – nicht ganz so ausgeruht, aber voller Erwartung – an.
Jeder der teilnehmenden Schüler informierte sich im Voraus über eine der Sehenswürdigkeiten und hielt dann vor Ort eine kleine Präsentation mit den wichtigsten Informationen über deren Geschichte und Bedeutung. Das Hauptfortbewegungsmittel in Rom ist die Metro, die fast alle Stadtviertel dort miteinander vernetzt und alle 4 Minuten fährt. Im Laufe unseres Aufenthalts entwickelten wir uns zu richtigen Metro-Experten und ließen uns auch von übervollen Abteilen nicht abschrecken.
Gleich am ersten Tag stand nach dem Check-In in unserer Unterkunft -ein Kloster- der erste größere Programmpunkt an: Der Circus Maximus, der heute ein großer begrünter Platz in Ellipsen-Form ist. Danach ging es zur Caravaggio-Ausstellung im Palazzo Barberini. Caravaggio ist einer der Begründer der römischen Barockmalerei, von dem es anlässlich des Heiligen Jahres 2025 in Rom eine Bilderausstellung gibt. Auf dem Weg zur Ausstellung machten wir ein Picknick in einem Park mit Blick auf ganz Rom, gingen in die Santa Sabina-Kirche, die ein Tor besitzt mit der ältesten Darstellung der Kreuzigung Jesu und schauten durch das berühmte Schlüsselloch auf einen der 7 Hügel, dem Aventin.
Der zweite Tag startete früh morgens mit dem Kolosseum, anschließend dem Triumphbogen des Konstantin und danach besichtigten wir bei einem Spaziergang durch das Forum Romanum die beiden anderen erhaltenen Triumphbögen Roms. Nach einem Mittagspicknick auf dem Palatin mussten wir das Gelände verlassen, da der britische König Charles auf seinem Staatsbesuch dieses an diesem Tag besuchte. Also liefen wir auf einen weiteren der 7 Hügel, das Kapitol, wo sich das römische Machtzentrum befand. Dort steht ein U-förmiges Gebäude im klassischen römischen Baustil, dem im Laufe der Zeit barocke Elemente hinzugefügt wurden, welches aber leider wegen Restaurierungsarbeiten komplett eingerüstet war. Die Kirche: „Santa Maria in Aracoeli“ war dagegen in aller Schönheit anzuschauen. Auch diese ist mit dem Wappentier der Barberini, einem bedeutenden römischen Adelsgeschlecht, geziert: eine Biene. Besonders an dieser Kirche ist, dass es eine der wenigen in ganz Rom ist, in der noch echte Kerzen (in den meisten anderen sind es elektrische) aus Bienenwachs, nach welchem es im ganzen Gebäude riecht, brennen. Den Nachmittag verbrachten wir im und um das Pantheon, welches als ältestes erhaltenes Gebäude der Welt ist und gleichzeitig als erste christliche Kirche der Stadt Rom gilt. Dort in der Nähe gibt es eine Eisdiele mit 150 verschiedenen Eissorten. Ein paar davon mussten wir natürlich probieren! Danach machten wir uns auf den Weg zu den Caracalla-Thermen mit aufwändigen Mosaiken, die einst den Boden der Badeeinrichtung zierten. Am späten Abend besichtigten wir dann zuerst den Trevi-Brunnen und anschließend die Spanische Treppe, welche beide bei Nacht noch schöner anzuschauen sind als im Tageslicht.
Auch der dritte Tag begann sehr früh: nach dem Frühstück machten wir uns auf in den Vatikan.
Begonnen hatten wir mit dem Petersplatz und natürlich dem Petersdom. Auf dem Gelände war wirklich für jeden was dabei: angefangen von den riesigen Brunnen auf dem Petersplatz, über die Pracht des gigantischen Petersdoms bis hin zu einer Beichtgelegenheit im Petersdom, die ein paar von uns tatsächlich nutzten. Das Jahr 2025 ist ein „Heiliges Jahr“, und so steht die „Heilige Pforte“ (die „Porta Santa“) offen, durch die die Pilger nur alle 25 Jahre feierlich schreiten können. Danach spazierten wir zum deutschen Friedhof, den nur jene Touristen, die die Schweizer Garde auf Deutsch ansprechen, besichtigen dürfen. Als nächsten Programmpunkt an diesem Tag besuchten wir den Palazzo Massimo alle Terme, einen der Standorte des Nationalmuseums mit Ausstellungen von antiken Figuren, Mosaiken und sonstigen Kunstwerken. Und dann fuhren wir ca. 1 Stunde mit dem Zug hinaus nach Ostia, besser gesagt Ostia Antica, einer der bedeutendsten Ausgrabungsstätten der römischen Welt. Ostia Antica war damals die erste und einst einzige römische Hafenstadt, wovon heute viele Ruinen in sehr gut erhaltenem Zustand zu sehen sind. Natürlich durfte ein Abstecher am Strand nicht fehlen. Das Wasser war zwar sehr kalt, aber wir konnten dennoch die Schuhe ausziehen und durch die Wellen am Strand entlanglaufen. Auf dem Rückweg nach Rom besuchten wir die zweite der vier Papstbasiliken: San Paolo fuori le mura. Dort hatten wir die Gelegenheit, durch die zweite der vier heiligen Pforten zu gehen. Nach dem Abendessen wollten wir auch an diesem Abend die Dunkelheit nutzen, um die etwa 300 Meter lange und 150 Meter breite Tiberinsel auf uns wirken lassen.
Am letzten Tag hatte eine unserer Mitschülerinnen Geburtstag und wir feierten ein bisschen mit Kuchen. Wir besichtigten die Katakomben, die etwas außerhalb der Stadt liegen. Die Katakomben in Rom sind unterirdische Begräbnisstätten, die vor allem in der frühen Christenzeit genutzt wurden. Sie bestehen aus langen gewundenen Tunneln und Kammern, in denen die Verstorben beigesetzt wurden. Über den Katakomben liegt eine Kirche, in der Teile von den Knochen des heiligen Sebastians ausbewahrt werden, welcher einst dort begraben wurde. Laut Legende wurde Sebastian während der Christenverfolgungen im Römischen Reich gefoltert, weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte. Er wurde an einen Baum gebunden und durch Pfeile erschossen, überlebte jedoch diese Folter und wurde später als erster Märtyrer überhaupt verehrt.
Die Lateransbasilika und Santa Maria Maggiore als die dritte und vierte Papstbasilika mit „Porta Santa“ bildeten den Abschluss unseres offiziellen Programms.
Nach einem gemeinsamen Pizzaessen hatten wir noch ein paar Stunden Freizeit, bevor wir abends das Hotel verließen und mit dem Flixbus wieder Richtung München fuhren, wo wir mit dem Zug dann wieder zurück nach Steinach kamen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Stuka und Herrn Hamm, die uns die Reise ermöglicht und mit so viel Herzblut gestaltet haben. Es hat großen Spaß gemacht und es war für jeden von uns was dabei. Sie haben die Fahrt für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht, an das wir alle gerne zurückdenken!