Logbuch des Kapitäns:

Sonntag: Achtstündige Busfahrt zum Nordseehafen Harlingen, Ausladen des Proviants auf unser Schiff, die „Nordvaarder“ und Beziehen der schnucklig engen 4 Personen Kabinen – am Abend erste Einweisungen in das Schiff durch den deutschen Matrosen Philip: Segel, welche Taue/Seile sind für was , Lernen der ersten Knoten (z.B. 8-8-9er)…

Montag: Kapitän Michael kommt an Bord, Auslaufen aus Harlingen, Lernen wie man Segel setzt, Hauptsegel/Besansegel/Fock, Bachstag vor/zurück, Wetter noch unangenehm nasskalt – wird im Verlauf der Woche aber besser. Am Mittag Trockenfallen – man wartet Ebbe ab, um mit dem Flachbodenschiff im Watt aufzusetzen bis alles Wasser weg ist, Gelegenheit zum Schwimmen, ausgiebigen Wattwandern – Herr Thiel zeigt den Schülern, was es im Watt alles zu entdecken gibt, am Abend Ankern vor dem großen Damm zum Ijsselmeer. Wild gemischte Musikauswahl an den Boomboxen der Schüler (unangefochtener „Hit“ der Woche – „In meiner Hose wohnt ein Iltis“)…

Dienstag: Segeln nach Stavoren zum Betanken des Schiffs, dann bei gutem Wind auf die andere Seite des Ijsselmeers nach Enkhuizen, Schüler können schöne Altstadt erkunden und einkaufen (Tonys Chocolonelys ! Fla ! Und andere holländische Spezialitäten)…

Mittwoch: Tagesfahrt mit dem Zug nach Amsterdam unter Führung von Herrn Hopf. Herr Thiel bleibt an Bordund hilft bei kleineren „Instandsetzungsarbeiten“. Schüler haben in Amsterdam 5 Stunden Zeit zur freien Verfügung, z.B. Krachtenrundfahrt , Rotlichtviertel (ja dort läuft JEDER Tourist durch). Herr Hopf bietet Tour ins berühmte Rijksmuseum an, ist aber nicht im Interesse der Schüler (Kultur?!)…

Donnerstag: Segeln nach Makkum – mittlerweile schönstes Herbstsonnenwetter – mondäner Hafen mit vielen, vielen Edeljachten und zwei Riesenhallen holländischer Schiffsbauwerften (und kostenfreien Edelduschen!). Spielehits an den Abenden unter Bord: Werwolf, Wizard, Schafkopf, Skip Bo, Känguru Spiel)…

Freitag: Erst Schwimmgelegenheit (mit Sprungakrobatik vom Schiff) , dann Segeln aus Ijsselmeer heraus zur Nordseeinsel Terschelling , dabei häufige Wendemanöver – mittlerweile dürfen auch öfter mal Schüler unter Anleitung ans Steuerrad, auch das Bugnetz unter dem Kluiverbaum wird gerne genutzt. Tageshighlight – einige Schüler versuchen unter großem Gelächter Möwen am Kai zu fangen, bauen dafür Fallen (trotz Prämie durch Kapitän wurde aber keine erwischt – und es kam auch keine zu Schaden)…

Samstag: Bei schönstem Wetter Segeln zur Nachbarinsel Vlieland – dort kann man in den herrlichen Sanddünen chillen oder mit gemieteten Fahrrädern (Fietsenverhuur) die Insel erkunden. Holländische Seepolizei kommt zur Kontrolle an Bord – aber nichts zu beanstanden, nur Notsignalrakete ist abgelaufen. Besonderes Highlight – Fahrt mit 2 Speedbooten zu den Robben-Sandbänken, es gibt einige davon zu sehen, einige Neugierige kommen bis direkt an die Boote. Am Abend Grillen an Bord.

Sonntag: Letzter Segeltag , dabei viele Wenden, da gegen den Wind – Rückkehr nach Harlingen, Schiff klarmachen und alles in den Bus. Auf Rückfahrt fast alle schnell im Schlaf (eine Woche aktiv an der frischen Seeluft macht doch sehr müde!). Spät um 23:30 Ankunft in Weikersheim. Insgesamt eine super Woche und schöne Erfahrung für alle. Segeln ist ein soziales Gemeinschaftserlebnis , in dem jeder an Bord mithelfen muss und reihum auch gruppenweise Tagesaufgaben hat (Frühstücksgruppe, Kochgruppe Abendessen, Spüldienst, Putzdienst – auch Toiletten, „klar Schiff zur Nacht“-Gruppe) – aber es gibt genug Zeit, einfach Wellen, Wind und Meer zu genießen, abseits der Alltagsstress Routine…