Fünferfest 2019
16. November 2019Es weihnachtet sehr…
27. November 2019Auf neue Wege begaben sich die Klassenstufen 5 bis 8 des Gymnasiums Weikersheim gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern: Bereits seit vielen Jahren wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die Schülerinnen und Schüler neben der fächerspezifischen Ausbildung auch in ihrer Persönlichkeit gestärkt und ihren Lebenskompetenzen gefördert werden und sich Möglichkeiten bieten, ihre persönlichen Schutzfaktoren zu festigen. Der Prävention und Gesundheitsförderung kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu, für die man nun am Gymnasium Weikersheim ein spezielles Konzept erarbeitet hat: „Um den Schülerinnen und Schülern die besondere Bedeutung dieser Themen zu verdeutlichen, ihnen eine intensivere Beschäftigung mit den verschiedenen Inhalten zu gewährleisten und gleichzeitig eine breitgefächerte Expertise zu ermöglichen, haben wir uns als Schule ganz bewusst dafür entschieden, eine eigene Themenwoche mit inner- und außerschulischen Fachkräften zu konzipieren“, so die Präventionsbeauftragte des Gymnasiums, Elisabeth Walz, die gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin Birgit Schmitt für die Konzeption, die Organisation und den Ablauf der Themenwoche verantwortlich zeichnete. Darüber hinaus betonte sie: „Besonders gefreut hat es uns, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen sofort bereit erklärt haben, einen aktiven Beitrag zu leisten und Themenfelder zu bearbeiten, die ihnen persönlich am Herzen liegen! Dies ist ein starkes Zeichen der Identifikation und der Verbundenheit mit der gesamten Schulgemeinschaft“. So stand für die Klassen 5 bis 8 kein regulärer Fachunterricht, sondern eine Vielzahl an unterschiedlichen Angeboten mit altersentsprechender Schwerpunktsetzung auf dem Programm.
Für die Klassenstufen 5 und 7 standen die Tage ganz unter dem Motto der Klassengemeinschaft und der Sozialkompetenz. Während sich die siebten Klassen verstärkt dem Themenkomplex Gewaltprävention, etwa durch das polizeiliche Präventionsprogramm „Herausforderung Gewalt“, widmeten, beschäftigten sich die fünften Klassen im Schloss Weikersheim gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen und ihren Paten aus der zehnten Klasse mit dem Verhalten in Konfliktsituationen. Das durchgeführte Programm zielt darauf ab, Problemsituationen konstruktiv und kreativ zu bewältigen, Entscheidungen auf Grundlage allgemeingültiger Werte zu treffen und verantwortungsvoll am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. In der zweiten Wochenhälfte wurden die Computerräume rege genutzt: Der Medienbasiskurs ist fester Bestandteil des Unterrichts in Klasse 5 und erfreut sich großer Beliebtheit. Hier wurden kräftig Schreibprogramme und Recherchemöglichkeiten ausgetestet, bekannte Methoden aufgefrischt sowie neue Arbeitsweisen und Abläufe erlernt.
Im Zuge des Schwerpunktes „digitale Medien“ beschäftigte sich die Klassenstufe 6 verstärkt mit verschiedenen Themen der Medienbildung. Neben Grundlagen der Videoproduktion und Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones und sozialen Netzwerken stand auch die von Sabine Hönninger durchgeführte polizeiliche Präventionsveranstaltung „Verklickt!“ auf dem Programm. Hier wurde den Kindern ebenfalls die Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien vermittelt und sie wurden für deren Gefahren sensibilisiert. Ein Workshop über die Gefahren der Computerspielsucht setzte einen weiteren Schwerpunkt in dieser Kompaktphase. Die erlernten Grundzüge des Filmemachens können die Sechstklässler in den kommenden Wochen in der Praxis testen, indem sie kleine Filme über ihre Schule sowie in den Fremdsprachen kreieren.
Eine absolute Neuheit war jedoch die Suchtpräventionswoche für die Klassenstufe 8. Hier ist Vorsorge besser als Nachsorge, weshalb ein abwechslungsreiches Programm mit zahlreichen außerschulischen Experten zusammengestellt wurde. Den Auftakt gestaltete das Präventionstheater „Wilde Bühne“ aus Stuttgart mit zwei Szenen, die von ehemals Abhängigen gespielt wurden. Theaterpädagoge Rüdiger Erk führte durch die Vorstellung des Forumtheaters und schlüpfte sogar selbst in die ein oder andere Rolle. Im Anschluss an die Vorstellung konnten Fragen gestellt werden, was die Schülerinnen und Schüler intensiv nutzten. Um auch rechtliche Fragen kompetent beantworten zu können, war zudem Bernhard Haag vom Polizeipräsidium Heilbronn, Referat Prävention in Tauberbischofsheim, anwesend. Er übernahm dankenswerterweise auch die Aufklärung zu den Gefahren, Wirkungsweisen und Risiken verschiedener Drogen. Aus eigener Erfahrung berichteten mehrere ehemals Süchtige, die ohne zu zögern unserer Einladung ans Gymnasium folgten, da sie selbst der Prävention enorme Bedeutung zumessen. Die Möglichkeit zum Dialog mit Sucht-Betroffenen stellte für die Schülerinnen und Schüler eine wertvolle und bereichernde Erfahrung dar.
Neben der Drogen- und Alkoholsucht gibt es auch Süchte, die ohne verbotene Substanzen auskommen. Dankenswerterweise stellten drei Fachkräfte der Kitzberg-Kliniken Bad Mergentheim ihr Expertenwissen zur Verfügung. Engagiert referierten sowohl Chefärztin Dr. Lucia Bliznak als auch Psychologin Hanna Sophie Lang sowie Oecotrophologin Amrita Diehl über das Thema Essstörungen. Auch hier profitierten die Schülerinnen und Schüler direkt vom Fachwissen ausgewiesener Spezialisten. Im anschließenden Plenum wurde interessiert nachgefragt und mitgearbeitet. Ihr neuerworbenes Wissen konnten die Schülerinnen und Schüler in den nächsten Tagen bei der Vorbereitung und Durchführung eines gesunden Frühstücks austesten. Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist auch die Stärkung und die Achtung des Selbstwerts von Jugendlichen. Dieser Part wurde den Achtklässlern durch Schulsozialarbeiterin Birgit Schmitt in Kooperation mit dem Schulsozialarbeiter der Gemeinschaftsschule, Mathias Paul, fundiert nähergebracht.
Da auch Sport und Bewegung wertvolle Bestandteile der Prävention und Gesundheitsförderung sind, wurden zahlreiche Sportveranstaltungen und Angebote zur Entspannung von den Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums durchgeführt. Die Gefahren des Sports in Bezug auf Doping und Medikamentenmissbrauch, gerade im Amateur- und Freizeitsportbereich, wurden anschaulich von Michael Geidl, dem Sportkreisjugendreferenten des Sportkreises Mergentheim, erläutert.
Verschiedene Workshops, etwa zur Persönlichkeitsstärkung, zu Prüfungsängsten, zu kreativen Problemlösestrategien, zur Achtsamkeit im Medienkonsum oder zur Manipulation durch Medien rundeten das breitgefächerte Angebot ab. So konnte Schulleiterin Christiane Ballas-Mahler abschließend bilanzieren: „Unser herzlicher Dank gilt allen, die mit viel Einsatz aktiv an der Gestaltung und der erfolgreichen Umsetzung der Themenwoche mitgewirkt haben: Die vielen helfenden Händen unserer älteren Schüler, das Engagement unserer motivierten Lehrkräfte und die entgegenkommende Unterstützung unserer teils langjährigen Kooperationspartner ermöglichten unseren Kindern und Jugendlichen eine interessante, abwechslungsreiche und intensive Woche mit vielen markanten Eindrucken und nachhaltigen Erfahrungen.“