Unterstufenparty der SMV
17. Februar 2019Interkulturelles Jugendseminar in Creglingen 2019
20. Februar 2019„Wer sich frühzeitig orientiert, hat die besten Chancen.“ Erst kommt das Abi, doch wie geht es danach weiter? Ein paar wenige wissen es bereits, andere glauben es zu wissen, für wieder andere ist dies Musik, die erst in der Zukunft erklingt. Damit in dieser die richtigen Töne getroffen werden, bekamen die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 11 des Gymnasiums Weikersheim am 12. Februar 2019 einen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten, die ihnen potentiell offen stehen.
Zunächst warb das Landratsamt für den Standort Main-Tauber-Kreis und dessen Attraktivität als Arbeits- und damit Lebensraum. Einerseits stand natürlich Information im Vordergrund, das Aufzeigen der Wirtschaftskraft der Region, immerhin haben 22 Weltmarktführer ihren oder einen Standort in der Region, ein Blick auf die Branchenvielfalt und die sich damit auftuenden Möglichkeiten der beruflichen Orientierung, das Ergreifen eines Ausbildungsberufes, die Möglichkeit des Studiums an einer von mehreren Hochschulen in der Region oder der Dualen Hochschule Baden Württemberg Mosbach/Bad Mergentheim sowie die Möglichkeit des universitären Studiums in Heimatnähe an der Universität Würzburg. Der Möglichkeiten gibt es viele und es wurde bewusst, dass der Main-Tauber-Kreis, obwohl im ländlichen Raum, ein Standort verschiedener Hightech-Branchen, allen voran die Gesundheitswirtschaft als eine der derzeit weltweit am stärksten wachsenden Branchen, ist. Die Alterung westlicher Wohlstandsgesellschaften macht die medizinische Betreuung immer notwendiger, die Nachfrage steigt und damit stellt der Gesundheitsmarkt ein lukratives wirtschaftliches Betätigungsfeld dar.
Allein der Nachwuchs fehlt. Seit 2011 gibt es jährlich ca. ein Drittel mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Damit war die Veranstaltung nicht allein Information für zukünftige Berufsanfänger sondern zugleich Werbung für die Attraktivität des ländlichen Raumes der Region, in dem es sich zu bleiben lohne, in dem Unternehmen intensiv nach Bewerbern suchen und diese mit teilweise attraktiven Angeboten umwerben.
Doch das beste Angebot führt früher oder später zum Verdruss, wenn sich die Wahl als falsch herausstellt, weil Studiengang oder die Ausbildung oder schlimmer noch der danach ausgeübte Beruf nicht den Vorstellungen entspricht bzw. gar keine Vorstellungen existieren oder die eigenen Fähigkeiten als nicht kompatibel mit den Anforderungen des Berufs- oder Studienfeldes herausstellen. Zur Suche nach dem passenden Berufs- oder Ausbildungsplatz referierten Ausbildungs- und Studienbotschafter, die in einer Mischung aus Erfahrung der eigenen Biografie und gezielter Information über Orientierungstests und –trainings, Berufsausbildung und den Besonderheiten der unterschiedlichen Hochschularten sowie über Bewerbungsverfahren, Zulassungen und Überbrückungsmöglichkeiten referierten und für Fragen, die in dieser Runde nur spärlich kamen, offen waren.
Im Bericht aus eigener Erfahrung wurde den Schülerinnen und Schülern anschaulich vor Augen geführt, wie man es, aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen, nicht machen solle. Wer eine Prüfung in der Wiederholung verhaut, jener ist schnell draußen. Wenn dies weniger der eigenen Intelligenz geschuldet ist als eher einer gering entwickelten Begabung, dann ist das mehr als ärgerlich. Eine im Vorfeld intensive(re) Auseinandersetzung mit der eigenen Person, den eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen sowie einer Wichtung von Interessen wurde den Schülerinnen und Schülern deshalb angeraten. Wer dagegen Fristen nicht einhält, dem wird der Zutritt gar nicht erst gewehrt. Auch hierrüber, über Bewerbungen und Anmeldungen sowie deren Fristen, bekamen die Schüler einen Einblick.
Im Rahmen von Workshops sollten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss in kleineren Gruppen Gelegenheit erhalten, je nach Interesse den Ausbildungs- oder Studienbotschaftern gezieltere Fragen zu stellen. Doch damit nicht genug. Nach der Mittagspause informierte die Studienberatung der Arbeitsagentur. Ehemalige Schülerinnen schlossen den Kreis der Werbung für die Region als attraktiven Arbeits- und Lebensraum und stellten zwei Firmen, darunter einen Weltmarktführer, näher vor.
Nach der Schule existiert eine Welt, die ein Fülle an Möglichkeiten bietet, die aber nur ergreifen kann, wer in der Lage ist, ein Bewusstsein für selbige und deren Strukturen zu entwickeln. Um das zu erreichen, fand dieser Tag der beruflichen Orientierung zum wiederholten Mal am Gymnasium Weikersheim statt.