Faire Woche am Gymnasium Weikersheim
25. September 2021Berufe-Speed-Dating: Vier Berufe in 80 Minuten kennenlernen
1. Oktober 2021Mehrheit für Rot-Grün – Ergebnisse des Gymnasiums würden Regierungsbildung erleichtern
Vom 20. bis zum 24. September durften die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 des Gymnasiums Weikersheim an der Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 teilnehmen und ihre Stimme abgeben. Die Vorbereitungen für die Juniorwahl begannen jedoch schon eine Woche zuvor: Eine Gruppe von freiwilligen Schülerinnen und Schülern der Klasse 9a haben die Stimmzettel für die einzelnen Klassen abgezählt, die Wahlurne aufgebaut und Plakate aufgehängt. Als die Vorbereitungen getroffen und das demokratische System, der Ablauf und die Funktion von Wahlen sowie der deutsche Parteienlandschaft ausgiebig beleuchtet waren, durften die Schülerinnen und Schüler in ihren jeweiligen Unterrichtsstunden an die Wahlurne schreiten, da auf einen gemeinsamen Wahltermin für alle Wahlberechtigten pandemiebedingt verzichtet wurde. Alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 haben einen Stimmzettel erhalten und durften, wie bei den echten Wahlen, in eine Wahlkabine gehen und dort eine Partei wählen sowie eine Bewerberin oder einen Bewerber aus dem eigenen Wahlkreis. Die immens hohe Wahlbeteiligung von über 98 Prozent, von der man im Land und im Bund nur träumen kann, zeigt das starke Interesse der Jugendlichen an der Bundestagswahl.
Gerade die aktive Einbindung in den Wahlakt ist das zentrale Anliegen der im Jahr 1999 ins Leben gerufenen Juniorwahl – das inzwischen größte Schulprojekt Deutschlands möchte Demokratie und Mitbestimmung erlebbar zu machen: Die simulierte Wahl soll die Schülerinnen und Schüler vor allem dazu motivieren, sich mehr über die einzelnen Parteien, ihre Programme und deren Kandidaten zu informieren. Jugendliche können lernen, sich eine politische Meinung zu bilden und sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Juniorwahlen sind eine Möglichkeit, sich zu überlegen, in welche Richtung sich das Land entwickeln soll. Meinungsbildungsprozesse werden gefördert, das Urteilsvermögen geschärft sowie die Vorzüge unseres demokratischen Systems sichtbar. Die Juniorwahlen können einen ersten Einblick geben, wie es ist, wählen zu dürfen. Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Anreiz bekommen, an den echten Wahlen teilzunehmen, um aktiv mitzuentscheiden und ihre Zukunft selbst zu gestalten. Gleichzeitig regen die Juniorwahlen dazu an, über eine Herabsetzung des Wahlalters zu diskutieren.
Gerade in einer Zeit, in der demokratiefeindliche Tendenzen, populistisches Gedankengut sowie Misstrauen der Politik gegenüber immer wieder, in ganz unterschiedlichen Facetten und Ausprägungen, spürbar werden, ist die Bereitschaft, in Staat und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen von besonderer Relevanz. Einen ersten Schritt stellt dabei die Teilnahme an den Wahlen dar.
Alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 haben entsprechend einen Stimmzettel bekommen und durften, wie bei den echten Wahlen, in eine Wahlkabine gehen und dort eine Partei wählen und eine Bewerberin oder einen Bewerber aus dem hiesigen Wahlkreis. Nachdem alle ihre Wahlzettel abgegeben hatten, wurden diese nach Schließung des Wahllokals von den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern der Klasse 9a ausgezählt.
Bundesweit haben über 4000 Schulen teilgenommen, was eine Stimmabgabe von über 1,1 Millionen Schülerinnen und Schülern zur Folge hatte. Die Ergebnisse wurden schließlich, parallel zu den echten Bundestagswahlen, am Wahlsonntag um 18:00 Uhr auf der Internetseite www.juniorwahl.de veröffentlicht: Ginge es nach den Ergebnissen der bundesweiten Juniorwahl, würden nicht Armin Laschet und Olaf Scholz um das Amt des Bundeskanzlers ringen, sondern Annalena Baerbock und die Grünen von der Spitze grüßen. Die Grünen führen das Podest an mit 20,6 Prozent und liegen damit knapp vor der SPD mit 19,4 und der FDP mit 18,5 Prozent. Die CDU/CSU erreicht mit 13,5 Prozent den vierten Platz. Damit bestätigt sich auch bei den Juniorwahlen, dass die demokratische Mitte ein starkes Ergebnis erzielt hat.
Der gewissenhafte und besonnene Umgang mit den Wahlmöglichkeiten belegt, wie die knapp 200 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums ihrer Verantwortung bei der Juniorwahl gerecht wurden: „Schade, dass Jugendliche ihre Zukunft nicht allgemein bei Wahlen mitgestalten können! Dabei zeigt beispielsweise die Juniorwahl, wie hoch Wahlbeteiligung und Motivation sind, sich aktiv und verantwortungsvoll einzubringen.”, so Uta Freitag, die verantwortliche Gemeinschaftskundelehrerin der Juniorwahlen am Gymnasium. Ginge es nach den Wahlergebnissen des Gymnasiums, könnten SPD (27,3 Prozent) und Grüne (19,6 Prozent) in Verhandlungen zu einer Zweier-Koalition treten, womit gleichzeitig die Kanzlerfrage bereits geklärt wäre. Weiterhin im Parlament vertreten wären die FDP mit 14,4 Prozent der Stimmen, die CDU mit 13,9 Prozent, die Linke mit 6,7 Prozent sowie die Tierschutzpartei mit 5,2 Prozent.